Griechenland Sept./Okt. 2005
Euböa
(Marmari), Githio, Vinglafia (Elafanisos), Elea
Am Freitag den 9.9. ging die Fahrt
am Abend noch bis Chiasso. Am Samstag fuhren wir bis Fano und trafen uns
nach einem kurzen Strandaufenthalt am Südrand des Ortes mit Daniela,
Bernd und der kleinen Leonie. Wir kannten sie von zwei Aufenthalten auf Paros.
Am Sonntag ging es nach einem Zwischenstopp in Marotta um 16 Uhr pünktlich
mit der ANEK Fährlinie weiter nach Patras. Die Ankunft um 15 Uhr war
mit einer Stunde Verspätung. Von hier ging es über Athen zur Insel
Euböa. Der erste Stopp war um 19.30 Uhr in Eretria. Am Dienstag fuhren
wir auf teilweise abenteuerlichen Wegen weiter nach Marmari (2.5 Std).
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Am Surfspot von Marmari standen 3 Wohnmobile, eines davon waren Doris, Claus
und Sohnemann, Insidern als „Blue Hotel“ bekannt. Wir haben sie 2001 zusammen
mit Dani und Bernd auf Paros kennen gelernt. Wie sich Surfer immer wieder
ohne Verabredung treffen ist schon nett. Sie fuhren nach 5 Tagen weiter nach
Githio. Die Standplätze direkt am Surfspot von Marmari sind nicht besonders
idyllisch, da man an einer staubigen Strasse steht. Aber der tieferliegende
Strand und der Blick nach Westen ist wirklich sehr schön. Der Spot liegt
etwa 2 km südlich des Ortes. Am Donnerstag hatten wir 6-7 Bf aus NO,
leider in der Nacht auch Gewitter und Regen.
Am Freitag fuhren wir nach Karistos im Süden von Marmari. Hier fanden
wir im Westen der Bucht einen netten Stellplatz mit viel Fliegen und leider
schräg ablandigem Wind vor. Er kam seltsamerweise am Nachmittag nicht
mehr von Nord sondern von NW. Es war böiger Wind auf fast spiegelglattem
Wasser. Zum Surfen hätten wir gut einen Kilometer weiter nach Süden
fahren sollen.
Der windlose Samstag und Sonntag wurde zur Erkundung der Bucht von Karistos
genutzt. Im Südwesten von der Karistos-Bucht entsteht in einem sich über
viele Kilometer erstreckenden Areal mit endlos vielen breiten tollen Teerstrassen
ohne ein einziges Haus, ein wahrscheinlich zukünftiges Baugebiet für
reiche Athener. Die ersten „Siedler“ mit Grundstücksplänen hatten
wir schon gesichtet.
Je länger wir nach netten Plätzchen suchten um so besser gefiel
uns die Gegend. Der Meltemi legte eine Pause ein und es blieb viel Zeit zum
Beachen.
Wir fanden am südwestlichsten Zipfel der Karistos-Bucht ein sehr idyllisches
Plätzchen in einer sich nach Südosten hin öffnenden Bucht.
Dies war der bisher schönste Stellplatz. Hier konnten wir baden, schnorcheln,
modellfliegen und am Abend mit offenem Feuer grillen. Andere Wohnmobile sahen
wir nur gelegentlich mal in der Stadt. In Karistos gibt es gute Einkaufsmöglichkeiten,
auch mehrere Fischgeschäfte, Metzger, Bäcker und Supermärkte.
Am Dienstag waren westliche Winde angesagt und so fuhren wir wieder nach
Marmari (ca.15 km). Leider gab es nur 3-4 Bf aus Süden. Die Nacht verbrachten
wir auch am Spot bei Marmari. Leider stören hier immer wieder die nächtlichen
Autofahrer, welche einen auch schon mal mit freundlichem hupen wecken. Ferner
steht hier auch schon ein Haus am Hang, es wird sicher nicht das einzige bleiben.
Am Mittwochabend fuhren wir nach Karistos zum Essen und mussten feststellen,
dass es hier gute und preiswerte Tavernen gibt. Die Nacht verbrachten wir
wieder auf einer der geteerten Wendeplatten über dem Meer südwestlich
von Karistos. Da wieder kein Wind vorhergesagt wurde, entschlossen wir uns
den Osten und Nordosten der Insel anzusehen. Hier gibt es erst mal nur kilometerlange
Stichstrassen die zu vielversprechenden Buchten führen. Zuerst müssen
aber die Berge auf schmalen und teilweise nur geschotterten Strassen überwunden
werden. Wir verbrachten damit gut zwei Tage. Am Schluss standen wir in der
Bucht von Pili im Nordosten der Euböa. Die Bucht von Vlahia sahen wir
uns dann nur noch aus der Ferne bei einer Radtour an. Es war alles nicht
das nach dem wir suchten. Die lange mühsame Fahrt zurück nach Marmari
wollte keiner von uns so recht auf sich nehmen.
Leider war das Wetter auch noch schlechter geworden und so kam der Anruf
von Doris und Claus aus Githio gerade recht und wir fuhren die 400 km nach
Githio wo wir am Samstag, den 24.9. um 18 Uhr ankamen.
Es hatte hier schon tagelang immer guten Westwind am Nachmittag. Wir hatten
uns auf dem Camping Melthemi zu Doris u. Claus gesellt. Die Campingplatz-Idylle
mit nächtlichen Geburtstagsfeiern der Nachbarn hatte uns wieder.
Am Sonntag schauten wir uns mit dem Rad den Strand und die anderen Campingplätze
an. Wir waren zuletzt 1991 auf dem Camping Mani. Dort spenden jetzt die Bäume
viel Schatten und es gibt einige Stellplätze vorne am Meer. Die Campingplätze
haben sich wie wir finden zum Positiven entwickelt. Die Strandtavernen von
damals gibt es auch heute noch. In der Bucht wurde auch nur wenig gebaut.
Die Stichstrassen zum Strand im Westen der Bucht sind sehr schmal und eher
nur für niedrige 2 m schmale Fahrzeuge gedacht. Im Osten der Bucht ist
eine breite Zufahrt zum Strand. Hier gibt es eine breite Schotterstrasse entlang
dem Strand mit Apartments und Tavernen.
Es gab jeden Tag Südwind mit bescheidenen 3-4 Bf, Dani hatte ihren
Spaß damit. Erst am Mittwoch gegen Abend gab es ein wenig böigen
Westwind.
Der Freitag brachte dann den Durchbruch des Westwinds und wir waren alle
mal auf dem Wasser. Am Abend kam ein Gewitter begleitet von kräftigen
Regengüssen, das die ganze Nacht und den Samstagmorgen andauerte. Am
Samstag war erst mal wieder kräftiger und wechselhafter Südwest-Wind
begleitet von Regen. Doris und Claus ist die Abreise im Regen nicht sehr
schwer gefallen. Nach einer Woche Campingplatz wurden wir schon wieder unruhig
und überlegten wo wir hinfahren wollten.
Der Samstag brachte zeitweise guten Südwestwind und Bernd und ich waren
mit dem 4.5er Segel zwischen den Regenschauern unterwegs. Sonntag und Montag
war wieder tolles Bade- und Radelwetter mit teilweise böigem Westwind
am späten Nachmittag.
Am Dienstag, den 4. Oktober verabschiedeten wir uns von Dani, Bernd und
Leonie die auf die Fähre mussten. Mit Ihnen zusammen hatten wir viel
Spass und tolle Abende mit Wasserpfeife.
Wir fuhren nach Vinglafia gegenüber von Elafanisos. Zuletzt waren wir
hier 1990. Leider war die Zufahrt zur Lagune durch den Regen mit tiefen und
großen Pfützen übersät. So beschlossen wir ca. 1500
m Richtung Nepolis an den Paralia Manganou auszuweichen. Hier war der beginnende
Meltimi aus NNO leicht ablandig und böig. An der Lagune bei Vinglafia
war der Wind etwas besser, allerdings auch recht bockig und nur max. drei
Surfer waren auf dem Wasser zu sehen.
Am Mittwochabend fuhren wir über die Berge nach Monemvasia um dort
zum Abendessen zu gehen. Wir haben hier noch einige mögliche Stellen
zum Surfen abgeklappert. Einzig die Piri Bay nördlich von Monemvasia
hat uns zugesagt. Hier war der Meltemi zwar optisch gut aber erst ca. 2 km
außerhalb der Bucht ist er annähernd konstant. Also beschlossen
wir am Abend wieder nach Elafanisos zu fahren. Wir wählten die südlichste
Route über die Berge in den Westen. Die Fahrt ist sehr beeindruckend,
enge Serpentinen und noch engere Bergdorfdurchfahrten (Foutia), aber der
kürzeste Weg. Uns kam auf einer Strecke von 14 km kein einziges Fahrzeug
entgegen und wir waren sehr froh darüber.
Am Freitag nutzte ich bei gut 6 Bf mit einem weiteren Surfer zusammen den
Meltemi in Vinglafia. Abends standen wir einigermaßen windgeschützt
in Neapolis. Der Ort ist recht nett und ordentlich, d.h. auch um die Mülleimer
herum ist alles sauber. Hier waren wir dann zum Essen und auf einen fetten
Ouzo in einer Bar an der recht netten Strandpromenade mit Wasserschlauch
am Strassenrand. Gut bestückt mit Wasser fuhren wir am Samstag nach
Vinglafia. Die Pfützen waren etwas abgetrocknet und deshalb fuhren wir
in die Lagune. Leider lies der Meltemi nach und es war nicht all zuviel mit
Surfen. Aber die Vorhersagen waren nicht schlecht für weiteren Meltemi,
leider mit weiter fallenden Temperaturen.
Der folgende Sonntag war mit 3-4 Bf und etwas bedecktem Himmel ideal für
einen neu angekommenen Kiter. In der folgenden Nacht legte der Meltemi wieder
los. Am folgenden Tag packte ich mein 4.5er Segel bald wieder ein und baute
das 3.7er auf. Aber in den Hammerböen war auch dies fast noch zu groß.
Der Tag war sehr anstrengend durch böigen Meltemi. In der folgenden
Nacht ließ der Wind kaum nach und der Wasserstand in der Lagune stieg
wieder. Am nächsten Tag hatten wir genug von Lagune, Böen und geschütteltem
Wohnmobil. Es ist ein tolles Revier, wäre da nicht die stressige Lagune
und der böige Meltemi, den ich anderen Orts von bessere Seite kenne.
Das nächste Ziel war die Karamares-Bucht südwestlich von Githio
und anschließender Weiterfahrt am Abend nach Pilos. Auf der Fahrt wurden
wir mal wieder von einem Gewitter ordentlich abgewaschen.
Die beiden letzten Tage verbrachten wir bei Elea wo wir schon im Frühjahr
Halt machten. Das Wetter war immer noch etwas unbeständig. Hier konnte
ich noch schön Modellfliegen. Es waren noch einige Camper in den Pinien
am 4 km langen Strand zu finden. Mit abendlichem Lagerfeuer beschlossen wir
diese Reise. Am Freitag, den 14.10. ging es mit der ANEK zurück nach
Ancona. So schnell vergehen fünf Wochen.
Die Fahrt von Ancona nach Oberteuringen (775km) schafften wir in 9 Std.
trotz einiger kleinerer Staus. Der Tank reichte genau von Patras bis Bregenz,
hier mussten dann 79 Liter Diesel eingefüllt werden.